Lipolymphödem – Ursachen, Symptome, Diagnose & Behandlung im Überblick

Ein Lipolymphödem entsteht, wenn ein bestehendes Lipödem zusätzlich den Lymphfluss behindert und dadurch ein sekundäres Lymphödem entsteht. Die Folge sind schmerzhafte Schwellungen, Spannungsgefühle und sichtbare Wassereinlagerungen. Dieser Ratgeber erklärt verständlich, wie ein Lipolymphödem entsteht, welche Symptome typisch sind und welche Behandlungsmöglichkeiten wirklich helfen.


Was ist ein Lipolymphödem?

Ein Lipolymphödem ist eine Kombination aus Lipödem und Lymphödem.
Beim Lipödem vermehrt sich krankhaftes Fettgewebe – meist an Beinen oder Armen. Wird dadurch das Lymphsystem überlastet oder abgedrückt, kann die Lymphflüssigkeit nicht mehr richtig abfließen. Es entsteht ein Lymphstau, der zu deutlichen Schwellungen führt.



Wichtiger wissenschaftlicher Hintergrund:
Studien zeigen, dass chronische Druckbelastung durch vergrößerte Fettlappen zu mikroskopisch kleinen Schäden der Lymphgefäße führt – ein entscheidender Mechanismus für die Entwicklung eines Lymphödems im Rahmen des Lipödems.

Ein Lipolymphödem entwickelt sich oft schleichend, ist aber gut behandelbar, wenn es früh erkannt wird. Wer Symptome ernst nimmt, rechtzeitig einen Spezialisten aufsucht und konsequent behandelt, kann die Erkrankung deutlich verlangsamen und die Lebensqualität erheblich verbessern.

Ursachen – Wie entsteht ein Lipolymphödem?

Die Hauptursache ist das fortschreitende Lipödem, das das Lymphsystem zunehmend belastet. Weitere Auslöser können sein:

  • Infektionen
  • Operationen oder Bestrahlungen
  • Adipositas
  • Verletzungen der Lymphbahnen
  • chronische Entzündungen

Nicht jede Frau mit Lipödem entwickelt automatisch ein Lymphödem. Je früher ein Lipödem erkannt und behandelt wird, desto geringer ist das Risiko eines Lipolymphödems.



Symptome – So erkennst du ein Lipolymphödem

Symptome Lipödem

  • Symmetrische Schwellungen an Beinen oder Armen
  • Druckschmerzen
  • schwere Beine
  • Neigung zu blauen Flecken
  • Reibungsprobleme und Hautveränderungen


Symptome des Lymphödems

  • Schwellungen durch Flüssigkeitsansammlungen
  • Haut fühlt sich fester oder „gummig“ an
  • Fuß- oder Handrücken stark geschwollen
  • Stemmer-Zeichen oft positiv


Symptome der Mischform (Lipolymphödem)

  • Schwellungen nehmen im Tagesverlauf deutlich zu
  • Spannungsgefühl, Hitzegefühl, Schmerzen
  • Kompressionsstrümpfe bringen kurzfristige Besserung
  • Beine wirken schwerer und härter als beim reinen Lipödem

Behandlung – Was hilft bei einem Lipolymphödem wirklich?

Ein Lipolymphödem erfordert eine kombinierte Therapie aus Lymphbehandlung und Lipödem-Management. Dazu gehören:


Konservative Therapie

  • Manuelle Lymphdrainage
  • Kompressionsversorgung (Rund- oder Flachstrick)
  • Bewegungstherapie (z. B. Aqua-Fitness, Radfahren, Schwimmen)
  • Gewichtsstabilisierung
  • Entstauende Ernährung
  • Hautpflege zur Infektionsvorbeugung

Diese Maßnahmen lindern die Beschwerden, reduzieren aber nicht das krankhafte Fettgewebe.


Operative Therapie: Liposuktion beim Lipödem

Wenn das Lipödem die Hauptursache für den Lymphstau ist, kann eine Liposuktion das Gewebe entlasten. Die Entfernung der krankhaften Fettzellen kann:

  • die Lymphbahnen entlasten
  • Schmerzen verringern
  • das Fortschreiten des Lipolymphödems bremsen
  • die Körperproportionen verbessern

Wichtig: Ist das Lymphsystem bereits stark geschädigt, braucht es trotzdem weiterhin Lymphtherapie.


Was können Betroffene selbst tun?

Um die Symptome zu verbessern und Rückfälle zu vermeiden:

  • konsequent Kompression tragen
  • regelmäßige Bewegung
  • Hautpflege und Infektionsprävention
  • Hitze vermeiden (Sauna, starke Sonne)
  • anti-entzündliche Ernährung
  • Stress reduzieren
  • Austausch mit anderen Betroffenen (Community, Selbsthilfegruppen)